Die unendliche Suche nach dem besten Tool

Die unendliche Suche nach dem besten Tool

Es gibt Menschen, die sammeln Briefmarken oder Gartenzwerge.

Ich hingegen sammle … ToDo-Apps. Und Notizen-Apps. Und Mastodon-Clients. Und Schreibprogramme. Eigentlich alles, was sich als nützliches tool tarnt.

Der ewige Kreislauf der Tool-Suche

Der Ablauf ist immer ähnlich:

  • Ein neues Bedürfnis taucht auf.
  • Ich empfinde meine aktuelle App dafür als doof.
  • Vielleicht finde ich die App auch super, aber das Abo-Modell doof.
  • Da gab es doch mal eine andere Lösung für, oder?
  • Und schwupp, bin ich erneut im Rabbithole der Toolvergleiche verschwunden.
  • Zwei Wochen später habe ich auf der Suche nach einem Produktivitätstool so mehr Zeit verbrannt, als ich jemals wieder herausarbeiten kann.
  • Aber hey, jetzt habe ich endlich das beste Tool.

Bis in drei Monaten ein neuer Usecase auftaucht. Zum Beispiel: Verdammt, Du kannst gar keine Familien-ToDos mit den Liebsten teilen. Das Karussell dreht sich von vorn, und irgendwann stelle ich fest, dass die eben erwähnte Familie die geteilte ToDo-Liste gar nicht beachtet. Sie sind so gemein.

Meine Rettung: ADRs fürs Privatleben

Um den Wahnsinn zu zähmen, schreibe ich inzwischen auch im Privatleben Architecture Decision Records (ADR).

Ja, genau die nüchternen IT-Notizen, die eigentlich in Softwareprojekten zu Hause sind. Aber sie funktionieren erstaunlich gut auch im Alltag:

  • Kurz festhalten, welche Tools ich geprüft habe.
  • Begründen, warum ich mich entschieden habe.
  • Dokumentieren, warum ich die anderen nicht genommen habe.

Das klingt trocken, ist auch trocken, ist aber Gold wert.

Vor allem beim nächsten „Vielleicht ist TodoAppX doch ganz gut?“ – Spoiler: Nein, stand schon beim letzten Mal im ADR.

Und das Fazit?

Natürlich verhindern meine privaten ADRs nicht, dass ich mich in ein paar Monaten wieder in die Tiefen von „Best Mastodon Client 2025“ verliere.

Aber immerhin habe ich dann eine sauber dokumentierte Historie meiner Tool-Odysseen.

Vielleicht ist das eigentliche beste Produktivitätstool also gar keine App.

Sondern das Dokument, in dem ich festhalte, warum ich nicht schon wieder nach einem besseren Tool suchen sollte.
Bleibt natürlich die Frage: In welchem Tool dokumentiere ich das wohl am besten?
Noch einmal ein Spoiler: Derzeit ist es Obsidian. Schon über 6 Monate.